Von: Jürgen Steiner, Messer Austria
Lesedauer: 2 Minuten
◤ INTERVIEW I
3D-Druck im Großformat
John Meuthen, Gruppenleiter XXL Additive Manufacturing bei RHP-Technology
© RHP-Technology Plasma Metal Deposition www.rhp-technology.com
Was wird bei Ihnen produziert? Wir stellen großformatige Bauteile aus einem sehr weiten Spektrum von Legierungen her. Dazu zählen neben Nickel-Basis-Legierungen wie Inconel 718 auch Stähle und Aluminium-, Magnesium- sowie vor allem Titanwerkstoffe. Mit dem Verfahren der Plasma Metal Deposition (PMD) können wir Bauteile bis zwei Meter Länge produzieren. Außerdem nutzen wir unseren starken pulvermetallurgischen Background für die Prozess- und Materialentwicklung.
Was ist Ihre Zielgruppe? Vor allem in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Autoindustrie und im Werkzeugbau verzeichnen wir eine stetig steigende Nachfrage.
Außerdem wird unsere Technik für den Bausektor immer interessanter. Für die Europäische Weltraumorganisation ESA führen wir unter anderem Entwicklungsprojekte und Machbarkeitsstudien durch.
Welche besonderen Herausforderungen stellt die Luft- und Raumfahrt? Dort werden sehr viele Titanbauteile benötigt. Die übliche spanende Bearbeitung führt in der Regel zu einem Materialverlust von bis zu 80 Prozent. Bei der additiven Fertigung mittels PMD liegt der Materialverlust bei nur noch 10 bis 20 Prozent. Titan ist sehr teuer, unser Verfahren verbindet also Qualität mit Sparsamkeit.
© RHP-Technology GmbH
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Das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis hat uns von Anfang an überzeugt.
John Meuthen
Welche Rolle spielen Gase bei der Herstellung dieser Bauteile? Sie sind für die PMD unentbehrlich, die Gasqualität muss absolut stimmen. Für die überwachte Schutzatmosphäre verwenden wir Argon. Außerdem setzen wir reaktive Gase ein, um Prozesse zu optimieren und die Prozessfenster toleranter zu gestalten. Unsere PMD-Maschine hat ein Volumen von 13 Kubikmeter. Dieser Raum muss mit Argon gefüllt sein. Nach abgeschlossener Fertigung eines Bauteils wird das Gas gewechselt. Da kommt eine ordentliche Menge zusammen. Anfang Oktober haben wir unser Applikationszentrum für Additive Verfahren eröffnet, hier rechnen wir mit einem weiter steigenden Bedarf.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Messer? Das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis hat uns von Anfang an überzeugt. Darüber hinaus unterstützt uns Messer auch mit umfassendem Know-how und stellt uns Ausrüstung vor dem Kauf für Praxistests zur Verfügung. Das nenne ich einen sehr guten Kundenservice. Und sollte einmal kurzfristig eine Speziallösung gefragt sein, dann ist auch das immer rasch möglich. Versorgungssicherheit und reproduzierbare Reinheit der Gase sind von enormer Bedeutung. Und wir brauchen das spezifische Know-how der Gase-Experten, die uns zuverlässig unterstützen.
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Über RHP
Die RHP-Technology GmbH wurde 2010 als Spin-off des AIT Austrian Institute of Technology gegründet. Seitdem wandelte sich das Unternehmen von einer Forschungsgruppe mit dem Themenfeld Heißpressen zu einem weltweit bekannten Unternehmen für innovative Pulvertechnologien und smarte Materialentwicklungen. RHP hat seinen Sitz im Forschungszentrum in Seibersdorf, Österreich, und betreut mit seinem internationalen Team von 40 Beschäftigten, die sich stark für Innovationen und über den Stand der Technik hinaus engagieren, mehr als 100 Kunden- und Forschungsprojekte pro Jahr.