Von: Marion Riedel, Messer Ibérica
Lesedauer: 2 Minuten
◤ INTERVIEW II
Höchste Sicherheit braucht beste Qualität
Was sind Ihre Hauptprodukte? Wir produzieren Großkomponenten für Kernkraftwerke, zum Beispiel Reaktorbehälter, Dampferzeuger, Wärmetauscher, Brennelementköpfe oder Vorrichtungen für die Lagerung und den Transport des Brennstoffs. Ein weiteres Standbein ist der Rückbau von Kernkraftwerken.
An welchen internationalen Projekten ist ENSA beteiligt? Für das ITER-Projekt, das die Kernfusion als Energiequelle erschließen soll, stellen wir mehrere Segmente des Reaktors her. Wir haben alle robotergestützten und automatisierten Schweiß- und Inspektionsverfahren für das Zusammenfügen der Sektoren in der Anlage entwickelt. Wir nehmen am europäischen MEACTOS-Projekt teil, das die Reduzierung der Eigenspannung und der Spannungsrisskorrosion in Stählen zum Ziel hat. Außerdem sind wir am südafrikanischen PBMR-Projekt (Pebble Bed Modular Reactor) und dem internationalen IRIS-Projekt (International Reactor Innovative and Secure) beteiligt.
Wie sichern Sie die Qualität Ihrer Produkte? Unsere Qualitätssicherung stützt sich auf drei Einheiten: Systemqualitätssicherung, Zuverlässigkeit und Verbesserung sowie Produktqualitätssicherung. Sie bestimmen unser Handeln, von der Prüfung von Angeboten und Einkaufsspezifikationen bis zur Koordination der Materialprüfung in unseren Laboratorien sind sie für die Inspektion sowie die Abnahme von Materialien und Dienstleistungen verantwortlich. Die für Inspektionen und Tests verwendeten Geräte kalibrieren wir in unseren eigenen akkreditierten Laboratorien.
Domingo Lima Almeida, R&D&i Manager (Technologiezentrum Equipos Nucleares (ENSA))
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Mit Messer haben wir einen Partner gefunden, der unsere hohen Anforderungen erfüllt.
Wo werden Gase gebraucht? Vor allem zum Schutz und zur Inertisierung bei WIG-, MIG- und MAG-Schweißverfahren. Gasgemische, wie Aluline, Inoxline und Ferroline, verwenden wir zum Schweißen von Aluminiumkomponenten an rostfreien oder ferritischen Stählen. Stickstoff benötigen wir für den Korrosionsschutz bei Komponenten für Lagerbehälter, die gebrauchte Brennstoffe aufnehmen. Beim ITER-Projekt setzen wir für Herstellung und Montage des Reaktors das WIG-Schweißverfahren ein, das qualitativ hochwertige Schutz- und Schweißgase erfordert.
Gibt es weitere Gaseanwendungen? Wir verwenden Gase auch in unseren Laboratorien für die Materialanalyse, die Durchführung von Tests sowie zur Kalibrierung. Argon nutzen wir zur spektrometrischen Analyse der Zusammensetzung von metallischen und nichtmetallischen Elementen, Sauerstoff zur Bestimmung von Kohlenstoff- und Schwefelanteilen sowie zur Bestimmung der Feuchtigkeit in Beschichtungen und Flussmitteln. Helium brauchen wir zur Elementarbestimmung von Stickstoff.
Was erwarten Sie von Ihrem Gaselieferanten? Unser Gaselieferant muss sicherstellen, dass seine Produkte die sehr hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards unserer Branche erfüllen. Natürlich brauchen wir auch wettbewerbsfähige Preise und zuverlässigen Nachschub. Im Technologiezentrum entwickeln wir fortlaufend neue Schweißverfahren. Jedes dieser neuen Verfahren erfordert spezifische Gase und für die erfolgreiche Entwicklung das Know-how des Gaslieferanten. Mit Messer haben wir einen Partner gefunden, der unsere hohen Anforderungen erfüllt.