Nachrichten
gas aktuell Nr. 35, 1988
Kälte gegen Wassereinbruch
Gefrieren von Erdreich legt Baustelle trocken
Daß das Gefrieren von Erdreich auch bei kleineren Baustellen praktikabel und vorteilhaft sein kann, demonstrierte Messer Griesheim in der Nähe von Beuron. Dort mußte eine unmittelbar am Ufer der Donau gelegene Trinkwasserquelle neu gefaßt werden. Das Trockenlegen der Baustelle mit Hilfe von Pumpen war hier unmöglich, da das Grundwasser an dieser Stelle in Mengen bis zu 400 Liter pro Sekunde durch das Erdreich sickert. Auch das konventionelle Gefrieren wäre bei so hohen Grundwasser-Geschwindigkeiten überfordert gewesen.
Die Kundendienstmannschaft aus Krefeld installierte stattdessen rings um die Baugrube ein System von Gefrierlanzen, die anschließend von flüssigem Stickstoff durchströmt wurden. Nach etwas mehr als drei Tagen entstand auf diese Weise im Erdreich ein geschlossener Eismantel, der wie eine unterirdische Staumauer für das Grundwasser wirkte. Dadurch konnte man trockenen Fußes bis zum beschädigten Verteilerkreuz der Quelle vordringen.
Gase+Kälte Nr. 16, 1984
Unter einem Dach
Mit Investitionen von acht Millionen DM hat Messer Griesheim ein neues Gaseabfüll- und Vertriebszentrum in Ludwigshafen-Nachtweide eingerichtet. Damit werden die bisher auf mehrere Stellen in Mannheim und Ludwigshafen verteilten Aktivitäten der Gase- und Schweißtechnik unter einem Dach konzentriert.
gas aktuell Nr. 35, 1988
Ausbau der Gaseforschung in Krefeld
Technisches Zentrum Krefeld: Zentrale der anwendungstechnisch orientierten Entwicklungs-Aktivitäten und Dienstleistungen
Mit einem Investitionsaufwand von 12 Mio. DM erweitert Messer Griesheim das „Technische Zentrum Krefeld“. Im ersten Bauabschnitt entstehen hier 5.650 m² zusätzliche Geschoßfläche. Etwa 600 Quadratmeter davon sind für Schulungs- und Informationsveranstaltungen vorgesehen. In Krefeld werden neue Anwendungstechniken für den Gasemarkt entwickelt. Schwerpunkte der Arbeit sind Verfahren für die Metallurgie, die Lebensmitteltechnik, die Chemie, die Medizin und für den Umweltschutz. In eigenen Werkstätten und Labors entstehen Prototypen und Sonderanfertigungen – vom Kühltunnel zum Frosten von Hamburgern über Spezialbrenner zum Schmelzen von Stahl bis zur Kältekabine zur Therapie von Rheumapatienten.
Darüber hinaus ist Krefeld Einsatzzentrale für zahlreiche Dienstleistungen des Unternehmens. Ab Mitte 1989 werden ca. 280 Mitarbeiter in Krefeld arbeiten.
gas aktuell Nr. 34, 1988
Mit Kälte reparieren
Kaltdehnen mit neuen Varianten
Montage: Das auf Maß gearbeitete Zahnrad wird zu dem gekühlten Anschlußteil geführt und aufgeschoben. Nachdem sich das Teil erwärmt und ausgedehnt hat, entsteht ein Preßsitz.
Beim Kaltdehnen werden ebenso wie beim Warmschrumpfen thermisch bedingte Ausdehnungsänderungen von Werkstoffen genutzt, um runde Maschinenteile miteinander zu verbinden. Während beim Schrumpfen der Preßsitz dadurch zustande kommt, daß ein zuvor erwärmtes Teil nach dem Fügen schrumpft, wird beim Dehnen das Innenteil (Druckglied) vorher in flüssigem Stickstoff auf -196 ºC gekühlt. Das kalte Teil wird in das passend gearbeitete Gegenstück (Zugglied) gefügt. Nach dem Temperatur-Ausgleich entsteht eine kraftschlüssige Verbindung. Diese bekannte Technik überrascht immer wieder durch neue Anwendungsvarianten. So hielt das Kaltdehnen in den vergangenen Jahren verstärkt Einzug in Reparaturbetriebe. Dabei werden zum Beispiel Ventil-Führungsbuchsen und Ventil-Sitzringe in Motor-Instandsetzungswerkstätten mit Hilfe der Kaltdehntechnik ausgewechselt. Eine ungewöhnliche Anwendung meldete der Stickstoff-flüssig-Service von Messer Griesheim aus einem Werk der Dillinger Hütte:
Mehrere 10 m lange Stahlwellen mußten dort auf einem 30 cm langen Teilstück gekühlt werden. Das Tauchen der ganzen Wellen kam wegen der großen Abmessungen nicht in Frage. Stattdessen wurden maßgeschneiderte Blechkästen um die Wellen gebaut, abgedichtet und mit flüssigem Stickstoff gefüllt. Die vorbereiteten Preßpassungen der Wellen schrumpften durch den Kälteeinfluß um etwa 0,5 mm. Die Welle fügte sich damit ohne Kraftaufwand in passend gearbeitete Zahnräder. Noch fast unbekannt ist die Möglichkeit, an großen Maschinenteilen Paßverbindungen durch Kälteeinwirkungen wieder zu lösen. Voraussetzung dafür ist, daß das Druckglied hohl bzw. mit einer Bohrung von mindestens 10 mm Durchmesser versehen ist. Wird in diesen Hohlraum flüssiger Stickstoff geleitet, schrumpft das Teil und der Preßsitz löst sich problemlos. Für die Kaltdehntechnik unterhält Messer Griesheim einen speziell ausgerüsteten Kundendienst, der berät und auch das erforderliche Kältemittel bereitstellt.
Vorbereitung: Durch Kühlen mit Stickstoff-flüssig schrumpft das Teilstück einer 10 Meter langen Stahlwelle um Bruchteile eines Millimeters.
Fügen von Ventilführungsbuchsen mit Hilfe der Kaltdehntechnik.
gas aktuell Nr. 44, 1993
Umweltfreundliches Reinigen mit Trockeneis
Neues Kleingerät für den mobilen Einsatz
Auch da, wo es eng wird, kann jetzt mit der mobilen Einheit Cold Jet Junior schonend und umweltfreundlich gereinigt werden.
Das umweltfreundliche und schonende Trockeneis-Strahlverfahren Cold Jet von Buse Gase hat einen „kleinen Bruder“ bekommen: das mobile Kleingerät Cold Jet Junior, das sich unabhängig vom separat aufstellbaren Pelletierer einsetzen läßt. Diese wendige Anlage, die sogar durch eine normale Zimmertür paßt, bietet alle Vorzüge des Cold Jet-Verfahrens: Trockeneis-Pellets mit einer Temperatur von etwa - 80 ºC verspröden die auf dem Werkstück haftende Beschichtung. Dadurch löst sich der Verbund mit dem Untergrund, und die Schicht läßt sich leicht abtrennen.
Auf diese Weise können z. B. Schmierstoffe, Korrosionsschutzmittel, Trennmittel, Produktionsrückstände, Harze und Wachse entfernt werden. Das Strahlen mit Trockeneis-Pellets ermöglicht eine sehr schonende Oberflächenbehandlung, die durch Variieren der Verfahrensparameter in weiten Grenzen den Eigenschaften des jeweiligen Werkstücks anpaßbar ist. Als Abfall ist nur das Beschichtungsmaterial zu entsorgen, da sich das Strahlmittel buchstäblich in Luft auflöst. Daher verbleiben auch keine Strahlmittel-Rückstände in Bohrungen oder Hinterschneidungen von Bauteilen, die beim Betrieb zu Störungen führen könnten. Umständliche Demontagen lassen sich oft vermeiden. Das Reinigen mit Trockeneis-Pellets macht außerdem den Einsatz von organischen Lösungsmitteln überflüssig. Die geringen Abmessungen des Cold Jet Junior ermöglichen das Strahlen direkt in der Produktion. Die Anlage läßt sich von einer Person problemlos manövrieren. Die Pellets werden in dem separat aufgestellten Pelletierer auf Vorrat produziert. Sie bleiben in Isolierboxen, die vor Luftfeuchtigkeit und den Umgebungstemperaturen schützen, bis zu drei Tagen haltbar. Außerdem ist Cold Jet Junior mit einem Vorratsbehälter für die Pellets, einer Dosiereinrichtung sowie einem Schaltschrank ausgerüstet. Die Strahldüse ist in verschiedenen Formen lieferbar und kann so den unterschiedlichen Anforderungen angepaßt werden. Das Gerät wird unter anderem bereits erfolgreich in der Luftfahrt-, Kunststoff- und Gummiindustrie sowie zum Reinigen von Formen, im Bautenschutz und von Dienstleistern eingesetzt.
Ein Knopfdruck genügt und Juwi bewegt sich, läßt die Augen blitzen und plappert drauflos.
Gase+Kälte Nr. 16, 1984
»Guten Tag, mein Name ist Juwi«
So ertönt die knarrende Stimme des „knallgelben“ Roboters, dessen geistiger Vater ihm auch seinen Namen lieh: Willi Jugl („Juwi“), Maschinenbau-Ingenieur und Inhaber eines Maschinenbau-Betriebes im saarländischen Rehlingen.
Sein Erfindergeist führte zu Konzept und Konstruktion des Roboters Juwi, der als Gag auf der Hannover Messe zahlreiche Zuschauer gelockt hatte. Der an Kopf, Armen und Händen WIG-geschweißte Aluminium-Werbeträger wird auf Wunsch auch an andere Firmen vermietet. Er rattert nach modernen Roboter-Musikklängen auf Knopfdruck sein Sprüchlein runter. Dabei ist er auf Augenleuchten, Armbewegen und Körperdrehen programmiert.
Für alle Schweiß- und Schneidaufgaben beim Maschinenbauer Jugl liefert Messer Griesheim ab Werk Saarbrücken Sauerstoff, Argon, Corgon®, Acetylen und Propan und steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn schweißtechnische Probleme auftreten. Auch Juwis Blechkleid ist ein Beweis für das vielseitige Arbeiten mit Schweißschutzgasen.