Donau Chemie
Von: Jürgen Steiner, Messer Austria
Lesedauer: 3 Minuten
◤ NACHHALTIGKEIT
Partnerschaft mit Klimaeffekt
Kohlendioxid ist ein vielseitig nützliches Gas, das an vielen Stellen gebraucht wird. Nur in die Atmosphäre soll möglichst wenig entweichen. Messer kooperiert mit Donau Chemie bei der Rückgewinnung von CO₂ aus Rauchgas.
Die wichtigsten Industriegase sind Massengut, denn sie werden in großen Mengen gebraucht. Das gilt auch für CO₂, zum Beispiel in der Getränkeindustrie. Entfernungen spielen hier eine wichtige Rolle: Je näher Rückgewinnung und Verwendung beieinanderliegen, desto weniger Transportkilometer müssen bewältigt werden. Das senkt nicht nur die die Gesamtkosten, sondern verkleinert auch den CO₂-Fußabdruck. Ein weiterer Aspekt sind saisonale und marktbedingte Schwankungen in der CO₂-Rückgewinnung. Diese hängt zu beträchtlichen Teilen an der Düngemittelproduktion. Dort werden aber gerade die Sommermonate bevorzugt für die Revision der Anlagen genutzt – ausgerechnet, wenn das Sprudelgas besonders begehrt ist.
Donau Chemie
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Die Zusammenarbeit mit Messer ist ein weiterer Schritt, unsere Produktion umwelt- und klimafreundlicher zu machen.
Richard Fruhwürth, Mitglied des Vorstandes der Donau Chemie AG
Eine Million LKW-Kilometer sparen
Größere Versorgungssicherheit und weniger Transportaufwand hat sich Messer im Hinblick auf die Kohlendioxid-Kundschaft im zentralen Alpenraum zum Ziel gesetzt. Die passende neue Quelle für das Gas fand sich in Landeck, mitten in Tirol, wo Donau Chemie die Grundchemikalie Kalziumkarbid produziert. Dieser Stoff wird zum Entschwefeln von Rohstahl sowie zur Herstellung von Ethin – besser bekannt als das Schweißgas Acetylen – benötigt. „Das Rauchgas aus dem Herstellungsprozess enthält einen sehr hohen Anteil Kohlendioxid“, erklärt Mathias Heßler, Technischer Direktor bei Messer in Österreich. „Mit der CO₂- Rückgewinnung in Landeck können wir pro Jahr rund eine
Million LKW-Kilometer und die entsprechende Menge Abgase einsparen.“
Richard Fruhwürth, Mitglied des Vorstandes der Donau Chemie AG sieht die „Zweitverwendung“ des CO₂ aus ökologischer und sozialer Perspektive: „Die Zusammenarbeit mit Messer ist ein weiterer Schritt in unseren Bestrebungen, unsere Produktion entsprechend den aktuellen technischen Möglichkeiten umwelt- und klimafreundlicher zu machen. Ökologische Investitionen bei Donau Chemie dienen der Umwelt sowie der wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens und damit auch der Sicherung von Arbeitsplätzen.“
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Zugleich erhöhen wir die Produktions- und Versorgungssicherheit in der Alpenregion.
Michael Holy, Geschäftsführer von Messer Austria
Große Investition in Umwelt- und Klimaschutz
Donau Chemie stellt Messer auf dem Betriebsgelände den Platz für die Anlagen zur Rückgewinnung des CO₂ und zur Aufbereitung des Gases zur Verfügung. Messer investiert dafür einen zweistelligen Millionenbetrag. Das Gas wird in Landeck zu Lebensmittelqualität veredelt und für den Transport verflüssigt. Die Abnehmer sind vorwiegend in Tirol, Südtirol, Vorarlberg sowie in angrenzenden Regionen Österreichs, der Schweiz und Deutschlands zu finden.
Dort kommt das CO₂ vor allem beim Karbonisieren von Getränken, der Gewächshausdüngung sowie in der Bauwasserneutralisation zum Einsatz. Bei letztgenannter Verwendungsart wird es der Atmosphäre dauerhaft entzogen. Darüber hinaus wird CO₂ zur Produktion von Trockeneis, als Kältemittel in Klimaanlagen sowie für Feuerlöscher gebraucht. „Mit dieser Partnerschaft unterstreichen wir ein weiteres Mal unser Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz. Zugleich erhöhen wir die Produktions- und Versorgungssicherheit in der Alpenregion“, freut sich Michael Holy, Geschäftsführer von Messer Austria, über die Kooperation mit Donau Chemie.