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Von: Redaktion

Superspiegel brauchen Reinstgase

Schweiz | SwissNeutronics verwendet Argon 6.0 und Stickstoff 5.0 von Messer als Prozessgase bei der Herstellung von Neutronenleitern. Diese werden in Forschungszentren eingesetzt, um Neutronenströme über Strecken zwischen 10 und 100 Meter von der Quelle zum Zielpunkt zu befördern. Die Leiter besitzen einen rechteckigen Querschnitt und sind aus Neutronen-Superspiegeln zusammengesetzt. Die Neutronen treffen in flachen Winkeln auf die spiegelnden Innenwände, die sie wie Licht reflektieren und in der vorgegebenen Richtung halten. Das Spiegelmaterial wird auf super-polierte Substrate aus Glas, Aluminium oder Kupfer mit atomar glatter Oberfläche aufgebracht. Die hochkomplexen metallische Beschichtungen können aus bis zu 10.000 Einzelschichten zusammengesetzt sein. Sie sind nur wenige Nanometer dick und werden mittels DC-Magnetron-Sputtering aufgebracht. Die hochreinen Gase Argon und Stickstoff garantieren eine Prozessatmosphäre ohne Verunreinigungen.

SwissNeutronics ist ein Spin-off des Paul Scherrer Instituts in Villigen. Das Unternehmen mit Sitz in Klingnau entwickelt und produziert seit 1999 neutronenoptische Komponenten und Systeme für Großforschungsanlagen auf der ganzen Welt. Um die Neutronen nutzbar zu machen, müssen die Teilchen von der Quelle bis zum Experiment über relativ große Distanzen transportiert werden. Mit den hocheffizienten Neutronenleitersystemen geschieht dies nahezu verlustfrei und punktgenau fokussiert. Die Neutronen können zudem nach Eigenschaften wie Eigendrehimpuls und Wellenlängen selektiert werden.

Einblick in die Sputteranlage Z600

Einblick in die Sputteranlage Z600 mit drei Sputtertargets zur Beschichtung von Neutronen-Superspiegel und Funktionsschichten für diverse technische Anwendungen.

Forschung mit Neutronen

Neutronen dienen als Sonde zur Charakterisierung und Vermessung von Materialien, zur Entwicklung neuer Materialien und Prozesse, der Erforschung neuartiger Technologien oder zukünftiger Forschungsgebiete. Neutronen besitzen keine elektrische Ladung und können daher tief in die Struktur eines Materials eindringen, ohne größere Schäden anzurichten, wobei Wechselwirkungen auf atomarer Skala messbar sind. Der Einsatz von Neutronenstrahlen, kombiniert mit wissenschaftlicher Erfahrung, vereinfacht die Forschung und Entwicklung in verschiedenen Gebieten:

  • Erforschung der Mikrostrukturen von Materialien
  • Mechanische Spannungen in Metallen
  • Verhalten von Kunststoffen und Kolloiden
  • Leistung von Dauermagneten
  • Morphologie magnetischer und nicht magnetischer Oberflächen und Schichten
  • Spurenelement-Analyse und In-situ-Studien chemischer Reaktionen in Industrieprodukten

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